Leon Muthunayake wurde in Japan Weltmeister im Mittelgewicht. Am Dienstag war das WM-Team in Matsuyama beim Leiter des Jugend- und Sportamts eingeladen.
Seit 2006 hat das Enshin Dojo Freiburg über zehn Mal einen WM- oder Vize-WM-Titel nach Hause gebracht. Das letzte Mal 2018. Im Jahr 2019 war überhaupt die letzte Weltmeisterschaft im Enshin Karate in Denver, der World Sabaki Challenge, da es einige Zeit nach Corona brauchte, bis das Turnier wieder organisiert werden konnte. Dafür startete das internationale Vollkontakt Turnier nun mit einem Paukenschlag: Zum 70sten Geburtstag des Begründers und Großmeisters Kancho Joko Ninomiya fand der World Sabaki Challenge 2024 in Japan statt und wurde mit dem All-Japan-Turnier zusammengelegt.
Zu diesem einmaligen Ereignis reisten Teams aus aller Welt an, um einmal den Titel in Japan zu gewinnen. Auch das Deutsche Wettkampfteam war mit vier Teilnehmern am Start: Leon Muthanayake, Leichtgewichtschampion 2015, Moritz Lober, Europameister Leichtgewicht 2024, Nathanael Blumenröthér, Europameister Mittelgewicht 2024 und Nuri Mazouz, Vize-Europameister Mittelgewicht 2024. Mit 220 Teilnehmern war das Turnier das Größte bisher.
Insbesondere für die japanischen Karateka war es Ehrensache, dass die Pokale nach Japan zu gehen hatten. Daher lieferten sie besonders harte Kämpfe. Dennoch setzte sich im Mittelgewicht Leon Muthunayake aus Freiburg im Halb- und Finalkampf gegen Kämpfer aus Japan durch. Zuvor hatte er gegen den Europameister im Schwergewicht von 2023 sich mit 4:0 im Viertelfinale durchgesetzt. Gegen den amtierenden japanischen Meister lag Leon bis 20 Sekunden vor Schluss im Halbfinale zurück, ging dann aber mit einem Wurf gegen einen Back-Roundhouse-Kick des Gegners mit 3:0 in Führung. Im Finalkampf erzielte keiner der Kontrahenten Punkte. Im finalen Kampfrichterentscheid erhielt er 5 von 5 Stimmen. Dies kommt einer Sensation gleich, da es ausländische Kämpfer besonders schwer haben, die japanischen Kampfrichter von sich zu überzeugen. Leon gewann damit den Mittelgewichtstitel und wurde zum zweiten Mal Weltmeister.
Bilder: Leon Muthunayake bei der Enshin Karate WM
Moritz Lober aus Karlsruhe gewann ebenfalls im Achtel- und Viertelfinale gegen Teilnehmer aus Japan. Im Halbfinale verlor er dann kurz vor Ende einen Punkt, so dass ihm der Einzug ins Finale verwehrt blieb. Nathanael Blumenröthér und Nuri Mazouz erreichten jeweils das Viertelfinale.
Sou-Shihan Chandana Muthunayake, Europäischer Vorsitzender des Enshin Kaikan aus Freiburg, ist mit dem deutschen Team sehr zufrieden: „Ich freue mich natürlich sehr, dass mein Sohn seinen zweiten WM-Titel gewonnen hat. Das ganze Team hat eine enorme Leistung gebracht. Um an einer Vollkontakt-Meisterschaft auf internationalem Niveau teilzunehmen, muss sich der Karateka jahrelang vorbereiten. Moritz, Nathanael und Nuri waren das erste Mal beim World Sabaki Challenge. Dass Moritz das Halbfinale erreicht hat, ist großartig. Die anderen beiden Schüler haben toll gekämpft. Wir können sehr zufrieden sein und sind nächstes Mal wieder dabei.“
Sou-Shihan Muthuanayake, Shihan Jan Reichert, der Leiter des Karlsruher Dojos, Sensei Marius Max, der Leiter des Saarländer Dojos, und das gesamte Team waren am Dienstag nach der WM in Matsuyama beim Sportbürgermeister zu einem offiziellen Empfang eingeladen. Matsuyama ist die Partnerstadt von Freiburg. Entsprechend freuten sich der Bürgermeister und seine Mitarbeiter, dass Freiburger im Nationalsport Japans so erfolgreich waren. Darüber hinaus verbindet die Enshin Karateka mit Freiburg, dass ihr Großmeister ebenfalls aus der Stadt stammt.